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80 Jahre motorisierter Krankentransport und Rettungsdienst im Kreis Gelnhausen

Vom einfachen Krankentransport zum hochprofessionellen Rettungsdienst

Im Jahr 2016 bestand der motorisierter Krankentarnsport und Rettungsdienst im DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern seit 80 Jahren. Dieses Jubiläum nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, um das zweite Buch des Kreisverbands zu veröffentlichen.

80 Jahre motorisierter Krankentransport und Rettungsdienst
80 Jahre motorisierter Krankentransport

80 Jahre motorisierter Krankentransport und Rettungsdienst im Kreis Gelnhausen

Das Buch ist zur Zeit leider vergriffen.

Die chronologische Darstellung der Entwicklung des Krankentransportes basiert auf den Aufzeichnungen von Herbert Ludwig, der lange Jahre die Arbeit des Roten Kreuzes im Bereich Rothenbergen geprägt hat. Die Fortschreibung bis zum Jahr 2016 hat Geschäftsführer Michael Kronberg vorgenommen. In dieser Chronik wird die Entwicklung vom Krankentransport mit einfachen Mitteln bis hin zum heutigen, professionell aufgestellten Rettungsdienst deutlich.

Um den Lesern einen lebendigen Eindruck über die Arbeit im Krankentransport und Rettungsdienst zu ermöglichen, hat die Rettungsassistentin Sandra Lerch sechs Berichte über echte Notfalleinsätze beigesteuert. 

Ruth Woelke hat ein Gespräch mit ehemaligen Mitarbeitern des Krankentransportes aufgezeichnet. Es gibt Aufschluss über die persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen aus ihrem Berufsleben im Rettungsdienst. Alle vier Rentner sind sich darin einig, dass die Tätigkeit beim Roten Kreuz vor allem zu einer besonderen  Wertschätzung für das Leben geführt hat.

Krankentransport im Zweiten Weltkrieg

Der technische Standard des Krankentransports und der Unfallrettung hat in acht Jahrzehnten, die das Buch umfasst, eine rasante Entwicklung genommen. Das lässt sich vor allem an den genutzten Fahrzeugen ablesen. In der Frühzeit des Krankentransportwesens benutzte man von Pferden gezogene Sanitätskutschen. Die Geschichte des motorisierten Krankentransports im ehemaligen Kreis Gelnhausen begann 1936. Im damals neuen Kreiskrankenhaus war ein Mercedes 200 stationiert. Zwei Fahrer wurden für die Transporte eingesetzt. Im Jahr 1943 wurde ein weiterer Mercedes mit einer Rotkreuzleuchte auf dem Dach angeschafft. Am 15. Juli 1943 begann der Gelnhäuser Wilhelm Neidhardt als Krankentransportfahrer. Er erhielt für seinen Dienst rund um die Uhr 180 Reichsmark monatlich. Etliche Jahrzehnte lang waren die Fahrer allein mit ihren Patienten unterwegs. Eine Betreuung der Patienten war nur möglich, wenn ein Angehöriger oder ein Ehrenamtlicher mitfuhr.

80 Jahre motorisierer Krankentransport

Rettungsdienst und Krankentransport ab 1970

Auch die Übermittlung von Informationen zu den Einsatzorten brachte lange Zeit große Schwierigkeiten mit sich. In den 50er-Jahren besaßen die Krankentransportwagen noch keine Funkeinrichtung. Um Einsätze möglichst rationell und schnell zu ermöglichen, war jeder Fahrer gehalten, sich z.B. am Bahnübergang Wächtersbach auf dem Stellwerk nach eventuellen Anrufen von der Zentrale des Krankentransports in Gelnhausen zu erkundigen. Eine Vorgehensweise, die heute kaum vorstellbar ist. Bis zum Jahr 1950 machten sich Krankenwagen durch Betätigung von Fahr- und Fernlicht und durch Hupen bemerkbar, erst dann wurden Blaulicht und Martinshorn eingesetzt.

Ein Meilenstein war die Einführung des Funks im Jahr 1962. Allerdings befanden sich die Fahrzeuge wegen der Struktur der Landschaft zeitweise im Funkschatten. Eine wesentliche Verbesserung trat erst 1966 durch eine Relaisstation auf dem Horstberg bei Bad Orb ein. Die Rotkreuz-Helfer packten einfach beim Bau mit an.

80 Jahre motorisierter Krankentransport

Für die Zukunft gerüstet

Im Jahr 2013 trafen Vorstand und Geschäftsführung des Kreisverbands die zukunftsweisende Entscheidung, eine eigene Rettungsdienstschule zu gründen. Ziel war es, den Nachwuchs im Rettungsdienst nachhaltig sicherzustellen, aber auch der veränderten Gesetzeslage gerecht zu werden. Nach eingehender Prüfung erhielt die Rettungsdienstschule DRK Gelnhausen (RDSG) die erhoffte staatliche Zulassung nach altem Recht und nahm im Januar 2014 ihren Regelbetrieb auf.

Heute präsentiert sich der Rettungsdienst des DRK Kreisverbands Gelnhausen bestens ausgestattet und für die Zukunft gerüstet. Über 200 Mitarbeiter stehen 365 Tage im Jahr rund um die Uhr den Menschen in den Altkreisen Gelnhausen und Schlüchtern in Notfallsituationen professionell zur Seite. Ihre Namen (Stand 2016) sind in der Festschrift nachzulesen. Für die Einsätze steht eine hochmoderne Fahrzeugflotte zur Seite, alle Fahrzeuge sind mit modernster medizinischer Technik ausgestattet.

80 Jahre motorisierter Krankentransport