„Ohne Ehrenamt hat das Rote Kreuz Probleme“
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kann – wie die meisten anderen Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen seine Aufgaben nur dann erfüllen, wenn es auch in Zukunft ehrenamtliches Engagement für die Aufgaben gibt.
Diese gemeinsame Aussage war das Ergebnis eines Informationsgespräches zwischen dem Gelnhäuser Landtagsabgeordneten Dr. Rolf Müller und dem Vorsitzenden des DRK-Gelnhausen, Heiner Kauck und dem Geschäftsführer Michael Kronberg.
Aktueller Anlass für das Gespräch ist der demografische Wandel, der auch den lokalen Hilfsorganisationen erheblich zu schaffen macht, denn, so Kauck, wenn es weniger junge Leute gibt, dann kommt es beim Nachwuchs an Helfern zu Engpässen. Dies sei umso kritischer, weil die Aufgaben des DRK ständig zunehmen. Gerade im Bereich der Betreuung bestehe weiter zunehmend Bedarf, weil es immer mehr ältere Menschen gebe. So gesehen seien Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen von der sich stark ändernden Demografie in mehrfacher Weise betroffen.
In dem Gespräch bestätigte Dr. Müller diese Einschätzung. Als Vorsitzender der Enquete-Kommission „Demografischer Wandel“ des Hessischen Landtages habe sich diese Kommission sehr intensiv mit den Auswirkungen beschäftigt. Zwar könne man nicht in allen Bereichen konkrete Lösungsvorschläge anbieten, es sei aber mindestens genauso wichtig, die Auswirkungen der sich stark ändernden Zusammensetzung der Bevölkerung allen gesellschaftlichen Gruppen zu verdeutlichen.
Den vom Gelnhäuser DRK eingeschlagene Weg, die Nachwuchsförderung noch intensiver zu gestalten – etwa mit dem Auf- und Ausbau der Schulsanitätsdienste in fast allen Schulen im Altkreis Gelnhausen - bezeichnete Müller als eine „besonders wichtige Maßnahme“. Nur wer sich rechtzeitig um das Engagement jungen Menschen bemühe, habe eine Chance, auch in Zukunft ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden. „Junge Leute sind nach wie vor begeisterungsfähig und guten Willens sich bei vielen Projekten einzubringen“, so Dr. Müller abschließend.