FSJ beim DRK Kreisverband Gelnhausen
Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Entwicklung
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) beim DRK Kreisverband Gelnhausen erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit.
Das FSJ bietet jungen Menschen die Gelegenheit, sich beruflich zu orientieren, erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln und sich gleichzeitig persönlich weiterzuent- wickeln.
Künftigen Studenten eröffnet es die Chance, die Wartezeit auf einen Studienplatz sinnvoll zu nutzen.
Seit dem Wegfall des Zivildienstes im vergangenen Jahr ist der Stellenwert des Angebotes noch gestiegen. Derzeit sind absolvieren 15 junge Erwachsene ein FSJ beim Rettungsdienst des DRK Kreisverbandes Gelnhausen. Etliche „FSJ-ler“ bleiben beim Roten Kreuz und finden dort ihre berufliche Zukunft.
Susanne Boltz aus Lieblos ist seit einem Jahr „FSJ-lerin“ beim DRK Kreisverband Gelnhausen. Marvin Natho aus Haitz hat gerade die erste Schulungsphase hinter sich gebracht und lernt nun die Rettungswache Gelnhausen kennen.
Beide sind mit Idealismus und Engagement dabei. Susanne Boltz möchte Medizin studieren, wartet aber noch auf einen Studienplatz. Nach dem Abitur im vergangenen Jahr absolvierte sie zunächst ein Pflegepraktikum in den Main-Kinzig-Kliniken. Dort lernte sie Janine Gierhardt kennen, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK begonnen hatte. Die jungen Frauen kamen ins Gespräch, das Interesse von Susanne Boltz war geweckt. Sie nahm an einem Info-Abend teil.
Dann ging alles ganz schnell: Innerhalb weniger Tage begann sie ihr
Freiwilliges Soziales Jahr in Gelnhausen. Ihr gefällt besonders das eigenständige Arbeiten zusammen mit den Kollegen. Im Team fühlt sie sich gut aufgehoben und akzeptiert. „Das ist mir ganz wichtig“, betont sie. „Hier stimmt die Atmosphäre.“ Allerdings weist sie auch darauf hin, dass junge Leute für das FSJ beim Roten Kreuz Belastbarkeit mitbringen müssen. Und zwar in körperlicher und psychischer Hinsicht.“Man muss auch mal anpacken können“, hebt Susanne Boltz hervor.
Der Rettungsdienst steht rund um die Uhr zur Verfügung, das bringt Schichtdienst, sowie Dienste an Wochenenden und Feiertagen mit sich. Für Susanne Boltz ist das kein Problem. Belastende Einsätze bespricht sie mit ihren Kollegen. „Jeder hört zu, das hilft“, sagt sie. Im Verlauf des vergangenen Jahres hat sie die Ausbildung zur Rettungssanitäterin durchlaufen.
Ab Januar besucht sie auf eigene Initiative die Rettungsassistentenschule. Im Anschluss vervollständigt sie ihre Ausbildung mit dem erforderlichen Praxisjahr beim DRK Kreisverband Gelnhausen. Nach erfolgreichem Abschluss erteilt das Regierungspräsidium die Rettungsassistenten-Urkunde.
Marvin Natho aus Haitz ist seit seinem 14. Lebensjahr in der Feuerwehr Gelnhausen aktiv. Dort gab es immer wieder Berührungspunkte mit dem Rettungsdienst. So lag es für ihn nahe, sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Roten Kreuz zu entscheiden.
Das FSJ begann mit einer vierwöchigen Schulungsphase in der Rettungsdienstschule Mainz. Dort lernte er die theoretischen Grundlagen für seine Tätigkeit kennen. „Mein erster Eindruck beim Rettungsdienst ist sehr positiv“, freut er sich. Nach Abschluss der Praxisphase hat er die erste Stufe der Ausbildung erreicht und ist dann Rettungsdiensthelfer.
Als zweite Stufe baut die Ausbildung zum Rettungssanitäter darauf auf. Marvin Natho ist es wichtig, Erfahrungen im Umgang mit Menschen zu sammeln. Das gilt einmal für die Menschen, denen der Rettungsdienst hilft, aber auch für die Kollegen. Zudem gefällt ihm die tägliche Herausforderung im Berufsleben gut. „Das ist etwas ganz anderes als Schule“, stellt er fest. „Man spürt den Ernst des Lebens.“
Marvin Natho hat inzwischen über das Nachrückverfahren einen Studienplatz erhalten. Dennoch möchte er das Freiwillige Soziale Jahr zu Ende führen.
Viele Universitäten halten engagierten jungen Menschen die Studienplätze bis zum Ende des FSJ frei. Marvin möchte später in der Berufsfeuerwehr arbeiten. Auch dafür ist die Erfahrung im Rettungsdienst hilfreich. Susanne Boltz und Marvin Natho sind sich darin einig, dass das FSJ sie auch in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt und nach vorne bringt.
Rettungsdienstleiter Eugen Metzler und Lehrrettungsassistent Mirko Scheuplein ziehen ebenfalls eine durchweg positive Bilanz. Für sie ist ein Ziel des Freiwilligen Sozialen Jahres, junge Leute für den Rettungsdienst zu interessieren und zu gewinnen. Das gelingt in vielen Fällen. Auch in diesem Jahr haben sich einige junge Leute dafür entschieden, über das FSJ hinaus beim DRK Gelnhausen zu bleiben. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Rote Kreuz die dreijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten an, die sich für junge Leute, die bereits Rettungssanitäter sind, um ein Jahr verkürzt. Der DRK Kreisverband Gelnhausen arbeitet beim FSJ mit der Volunta GmbH zusammen, die den Einsatz der jungen Leute koordiniert. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.
Bericht und Fotos: DRK KV Gelnhausen