Deutsches Rotes Kreuz Gelnhausen Fortbildung des hauptamtlichen Rettungsdienstpersonals
Wie in den vergangenen Jahren auch, wurde das hauptamtliche Rettungsdienstpersonal des DRK auch im Jahr 2005 nach den Vorgaben des Hessischen Rettungsdienstgesetzes fortgebildet. Jeder Mitarbeiter muss 38 Stunden jährlicher Fortbildung nachweisen.
Die Fortbildung findet in Wochenblöcken über das ganze Jahr verteilt in den Räumlichkeiten der Ortsvereinigung Neuenhasslau statt. In Kleingruppen werden sowohl das theoretische Wissen vertieft, als auch die praktischen Fertigkeiten in Übungsstationen trainiert.
Einen besonderen Schwerpunkt stellten dieses Mal die Notfälle abseits der Routine dar, etwa urologische Notfälle, Notfälle aus dem Bereich Hals, Nasen, Ohren und Augen. Auch der Notfall bei einem Dialysepatient war Bestandteil der Fortbildungswoche.
Die neuen Therapiemöglichkeiten beim Schock, der noch immer für einen großen Teil der Tode bei Unfallverletzten verantwortlich ist, wurde ein ganzer Unterrichtstag gewidmet. Das vom Gesetz vorgeschriebene Thema Hygiene behandelte in diesem Jahr die Grundlagen der Mikrobiologie. Hierbei wurden alle bekannten Bakterien- und Virenarten durchgenommen.
Im Rahmen des ALS-Trainings (erweiterte Wiederbelebungsmaßnahmen) wurden komplexe Fallbeispiele trainiert. Das Training wird an einer computergesteuerten Trainingsstation durchgeführt.
Diese ist in der Lage, alle erdenklichen Herzrhythmusstörungen zu simulieren. Speziell die Behandlung der Atemwege ist wichtiger Bestandteil dieses Trainings. Das DRK Gelnhausen setzt hier seit 2004 mit großem Erfolg ein neues Hilfsmittel zur Beatmung ein: Der Larynxtubus wurde 1999 von einer deutschen Firma entwickelt und ist das Hilfsmittel der Wahl um einen Atemweg zu sichern und den Patienten zu beatmen.
Seit Januar 2006 läuft wieder die Fortbildung für dieses Jahr. Schwerpunkt der diesjährigen Fortbildung sind die neuen Reanimationsrichtlinien. Diese sind im November letzten Jahres veröffentlicht worden und gelten weltweit. Sie beinhalten einige Veränderungen zu den bisherigen Empfehlungen. Die Experten versprechen sich von den veränderten Vorgehensweisen eine erhöhte Überlebenschance für Patienten, die einen Herz-Kreislaufstillstand erlitten haben.
Insgesamt führt der Weg wieder zu den optimal ausgeführten Basismaßnahmen. Eine größere Anzahl an so genannten Herzdruckmassagen soll das Herz besser mit Sauerstoff versorgen und somit eine höhere Überlebensrate bieten.
Die neuen Wiederbelebungsrichtlinien werden auch im Bereich der Ersten Hilfe umgesetzt. Sicherlich auch ein weiterer Grund, wieder einmal einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, denn klar ist: Ohne Ersthelfer hat auch das bestens ausgebildete Rettungsdienstpersonal bei einem Herz-Kreislaufstillstand wenig Chancen einen Patienten ohne bleibende Schäden wieder zu beleben.